Sonntag Abend, 4. Oktober 2009

Die Aufmunterung

Federica ist immer noch unglücklich wegen den Kakerlaken. Der Hauseigentümer hat zwar ein Gerät installiert, dass die Viecher vertreiben soll, aber das bedeutet natürlich nicht, dass sie auch wirklich weg sind...
Valeria kommt, um sie ein bisschen aufzumuntern und gemeinsam halten wir meine liebe Mitbewohnerin vom überstürzten Auszug ab.
Zumindest für diesen Monat, in dem ich noch da bin, bleibt sie jetzt. Zum Glück. Frauke sitzt nämlich eigentlich die ganze Zeit nur in ihrem Zimmer vor dem Laptop und will nicht sonderlich viel mit uns zu tun haben...




Montag, 5. Oktober 2009

Der Sprachkurs beginnt

Jetzt ist es also so weit: Mein Sprachkurs in der Alcalingua beginnt.


Den Einstufungstest hätte ich mir eigentlich sparen können, weil danach für jeden noch ein Interview anstand. Die erste Frage: Wieviele Semester hast du schon Spanisch gelernt? "Cero" - "¿Nada?" - "Si". Ok, klare Sache. Anfängerkurs.
Wie das erste Tage in der Schule so an sich haben, geht noch nicht viel, aber wir kriegen eine Stadtführung durch Alcalá, bei der ich sogar Einiges verstehe. Aber anstrengend ist es trotzdem. Jeden Tag mehrere Stunden Unterricht werden hart...




Ach und wieder mal hat sich bestätigt, dass die Welt ein Dorf ist.
Wen spreche ich als erstes in der Alcalingua an? David. Woher? Aachen. 19 Jahre alt, für einen Monat in Alcalá, um danach auf den Kanaren im Hotel, einer Bar o.Ä. zu arbeiten...

Naja, da ich aber kein Deutsch sprechen möchte, gibt's entweer Englisch oder Spanisch. Sag ich auch ihm. Also unterhalten wir uns die ganze Zeit auf Englisch. Seltsam, aber besser so!



Da ich mir überlege, eine spanische Sim-Karte zu kaufen, klappere ich die Handyläden in der Umgebung ab. Federica kommt netterweise als Dolmetscherin mit.

So ganz sicher bin ich mir mit den Verträgen aber noch nicht. Mal abwarten...

Abends bin ich wieder mit meinen neuen italienischen Freunden unterwegs. Ganz nach spanischem Brauch ziehen wir von einer Tapas-Bar zur anderen und schlemmen uns durch Landesspezialitäten.
Neue Sachen zu testen, ist einfach geil!
Anchovis mit echtem Manchego auf Weißbrot, gesalzene Oliven... und "cuero".
Pablo, der Spanier unter uns klärt auf: Frittierte Schweinehaut.
Vegetarier hin oder her. Die Chance muss man ergreifen... Hinein damit :-D
Hmm joah... salzig... mehr aber auch nicht...

Im Carrefour habe ich mir außerdem eine Cherimoya gekauft. Eine unbeschreibliche Mischung aus cremiger Süße und dezenter Säure. Echt lecker!

Nicht so richtig überzeugen können dagegen die "palmitas" - eingelegte Palmherzen, die eigentlich wie geschmacksarmer Spargel schmecken...
Um das Schlemmerglück dennoch perfekt zu machen, habe ich mittlerweile nicht nur eine Grapefruit-Bezugsstelle (wichtig!) gefunden, sondern auch eine "Panaderia" (Bäckerei), die Brot verkauft, das diesen Namen auch verdient.


Lena, du wärst begeistert: "Pan de pasas y nueces" - Eine Art Baguette mit Rosinen und Walnüssen. Hmmm.
Ach, nicht zu vergessen, die "empanadas". Mit Thunfisch gefüllte Blätterteigtaschen. Auch sehr lecker, aber wie fast alles in der spanischen Küche eine seeehr fettige Angelegenheit.
Und wieso gibt's hier eigentlich nichts Vegetarisches? "Vegetal" bedeutet "mit Thunfisch", man findet noch nicht mal Babynahrung ohne Fleischzusatz. Krass...

Dienstag, 6. Oktober 2009

Der erste "echte" Schultag

Der erste "richtige" Schultag steht an.
Alle drängen sich vor die Aushänge, um ihre Klasse und Unterrichtszeit zu erfahren.
Bitte nicht die Nachmittagsklasse, bitte bitte morgens. Ich will doch mittags noch was von Alcalá sehen!
Puh- Glück gehabt. Von 9 bis 12.30 Sprachunterricht. Da mich StepIn auch noch für den Kulturkurs eingebucht hat, gibt's zudem von 12.30 bis 13.30 "Spanische Kultur". Freitags von 9 bis 13.30 ausschließlich "Spanische Kultur".
Drei verschiedene Lehrer bringen meiner zehnköpfigen Multi-Kulti-Klasse (Türkei, USA, Australien, Holland, Japan, China) grundlegende Spanischkenntnisse bei. Obwohl ich fast der einzige bin, der kein Spanisch in der Schule hatte, bin ich "besser" als einige andere. Und Spaß macht das Ganze auch!
Sobald die Siesta zu Ende ist, werde ich mir ein Vokabelheft zulegen. Mensch, bin ich (noch ;-)) motiviert!

Ach übrigens: Frauke hat mir erzählt, dass Lisa, eine meiner Wohnungsvorgängerinnen, auch den Animateurskurs gebucht hat und jetzt auf Gran Canaria jobbt.
Mit etwas Glück kontaktet sie das Mädel noch und ich erfahre aus erster Hand, was da so abgeht...

A propos abgehen - David erwähnte da eine Erasmus-Party ;-).
Taner (oder wie auch immer man einen türkischen Namen schreibt) kommt vielleicht auch, mal Federica (die vor den Kakerlaken geflüchtet ist) fragen, was bei ihr so geplant ist.
Für's Wochenende versucht sie mich jedenfalls mit "mafiösen" Mitteln auf die Erasmus-Liste für den Saragossa-Trip zu setzen...
Hilfe! Ein Monat ist viel zu kurz!

Was für Mama: Der Slogan lautet "Good sweets for big children". Lauter Gummizeugs ohne jegliche künstliche Zusatzstoffe. Schmecken aber genau so süß, wie das herkömmliche Zeugs ;-)







geschwisterliebe, Mittwoch, 7. Oktober 2009, 11:12
So, damit das mit der Kommunikation besser klappt und ich dich bald besuchen kommen kann, habe ich mich gerade für einen Spanisch-Kurs an der Uni angemeldet. In zwei Wochen geht's los! Liebste Grüße aus der Heimat!