Mittwoch, 6. Januar 2010
So, jetzt melde ich mich mal wieder.
Natuerlich ist es mitnichten so, dass sich in letzter Zeit nichts ereignet hat- vielmehr mehr Dinge, als ich jetzt berichten kann.
Daher gibt's jetzt nur ein Update ueber meine Reise, die im neuen Jahr begonnen hat.
Und auch hier werde ich mich auf die Top-10-Fotos jeder Stadt beschraenken.
Aber besser als gar nichts, oder?!

Erste Station:
Córdoba!



Erster Eindruck am Morgen - mit den allgegenwaertigen "Naranjos", den Orangenbaeumen



Das "Blumengaesschen" mit direktem Blick auf die Mezquita. Unser privater Fuehrer, den ich durch Zufall angesprochen habe, hat uns diesen Ort gezeigt.
Rechts seht ihr das cordobesische Wappen mit einer Mischung aus roemischen, katholischen und arabischen Zeichen.



Und das ist er - Raúl, unser privater Stadtfuehrer :-)



Der Turm der Mezquita



Die Mezquita von innen




Die "Medinat Azahara", Ausgrabungsstaette



Der typische Innenhof eines cordobesischen Hauses




Spanier lieben den Kitsch...




Auch bei Regen lassen wir uns nicht die Laune verderben ;-)




Die cordobesische Spezialitaet: "Salmorejo" - ein cremiges Gazpacho.

Jetzt sind wir in Sevilla - der Hauptstadt Andalucías - seid gespannt!




Mittwoch, 9. Dezember 2009
Anmerkung: Der Eintrag wartet schon das ganze lange Wochenende (wir hatten bis Dienstag frei) auf die Veröffentlichung. Daher nicht wundern, wenn ich von "diesem Wochenende" rede, aber ganz andere Sachen erzähle, als am Telefon- alles Beschriebene hier war die Woche(n) zuvor...


Crazy! Das hört sich nach einer Menge Spaß an! ;-)

Liebe Lena - ich gebe dir vollkommen Recht- mit Jiawei hat man immer Spaß!

Dabei habe ich doch noch gar nicht alles erzählt:

In ihrer Phase des Liebeskummers (mittlerweile hegt sie natürlich schon längst wieder neue Hoffnungen) hat sie sich mal eben eine neue Handtasche für 200€ (immerhin billiger als die vorige für 600€) und ein neues Handy für 400€ gekauft...
Nebenbei kauft sie quasi Spaniens Süßigkeitenläden leer und begleitet ihre Freundin täglich zum Shoppen, um diese zu beraten - kauft aber natürlich auch für sich selbst immer noch mindestens vier Tüten Klamotten :-D

Ach und habe ich eigentlich schon die Geschichte erzählt...

...wie man sie abends stundenlang (kein Witz!) durch's Zimmer stöckeln hört?
Schließlich benötigt man für den kommenden Schultag nicht nur die perfekte Kleidung, sondern auch die passende Tasche- und dafür wird vor dem Spiegel schon mal Probe läuft- Stunde... um Stunde um...

...oder wie sie ihrem Ex-Freund in China 800€ geliehen hat und sie sich eine Woche später getrennt haben?
Als ihr Ex das Geld zurückzahlen wollte, sagt sie ihm: "Behalte das Geld! Das ist es mir wert, wenn ich dich nicht nochmal sehen muss!"...
Ähm... Jiawei, schonmal was von "Überweisung" gehört? Soll's mittlerweile auch in China geben...

Wobei ich mir ja echte Gedanken über ihr Angebot machen sollte:
Als sie letztens meine Kürbissuppe (War soo lecker - mal wieder "Danke Mama" für das super Rezept!) probiert hat, hat sie mir gleich mal einen Heiratsantrag gemacht :-D

Und auch Fang Fang war ganz im Glück:
Ich habe mir für die Suppe von einem Nachbarn (einer, der mir nicht die Türe vor der Nase zugeknallt hat, bevor ich die Frage beendet hatte) den Stabmixer geliehen und natürlich Fang Fang wieder ins Kochen mit einbezogen.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel Spaß man beim Pürieren einer Suppe haben kann!
Zuerst hat sie sich gar nicht getraut, den Knopf am Mixer zu drücken...
... und dann wollte sie gar nicht mehr aufhören!

Die Mädels haben sich dann revanchiert, indem sie mir beigebracht haben, wie man "Hun Tun" (ihr kennt es wohl eher als "Wan Tan") zubereitet.



Alle Achtung, wie fix die Mädels diese kunstvollen Teilchen (eine Mischung aus Ravioli und Maultaschen) formen!

Ich hatte da schon mehr Probleme, aber Jiawei hat eine unheimliche Geduld und dem Nicht-Asiaten immer wieder auf's Neue gezeigt, wie man die Finger wann wo haben muss...
Die Füllung wäre in Deutschland allerdings mal wieder nicht durch die Hygiene-Kontrolle gekommen:



Wiederaufgetautes Hackfleisch mit einem gewissen "Gschmäckle".
Aber Jiawei hat da ja so ihre Tricks:
Ein bisschen Ingwer und Rotwein untermischen und schon riecht man nichts mehr davon.
Mensch, wieso machen wir das nicht schon immer so?!

Aber im Endprodukt sieht man davon ja nichts mehr...



... und soweit ich das beurteilen kann, bin ich auch noch quicklebendig!

Das Ganze wird dann, wie Maultaschen, in der Suppe unter ständigem Rühren gar gekocht.
Allerdings glaube ich, Jiawei macht es Spaß, mir die simplen Arbeitsschritte manchmal etwas verkompliziert darzustellen.
Dass man nur in eine Richtung rühren soll, leuchtet mir ja noch ein (ein Richtungswechsel würde die Täschchen vielleicht zerstören), aber dass nur die Rückseite des Löffels in Kontakt mit den Hun Tun kommen darf, halte ich dann doch eher für ein Gerücht...

Im Endeffekt haben wir jedenfalls eine Suppe, z.B. mit Algen, Gewürzpaste (was wären wir nur ohne unser geliebtes Glutamat...), Sesamöl und diesen "Mini-Gambas":



Wer mir deren deutschen Namen sagen kann, hinterlässt bitte einen Kommentar - mein Rezept ist gerade noch unvollständig...

So sieht das Ganze dann aus, wenn es fertig ist:



Schmeckt im Grunde wirklich wie Maultaschen und wird daher nicht mein Lieblingsgericht- aber das Formen macht Spaß (obwohl sie nachher in der Suppe doch wieder alle gleich aussehen...)!

Apropos "Formen":
Fang Fang hat für ihre spanische Familie, bei der sie eine zeitlang gewohnt hat, Gimbap zubereitet und ich durfte nochmal helfen - mittlerweile bin ich glaube ich echt gut darin...
Und weil wir so schön fleißig waren, konnte die liebe WG auch mal wieder verköstigt werden. Mjaaaaaam!

Wenn ich in Deutschland bin, muss ich mir auf jeden Fall einen Reiskocher und eine Makisu (Sushi-Matte) zulegen - erst der Spaß beim Zubereiten und dann die (zweite) Belohnung beim Futtern - einfach perfekt!

Außerdem hat Misa aus Japan mir und Elena nun gezeigt, wie man Temaki-, Nigiri- und Gunkanmaki-Sushi zubereitet.
Aber: Das Ganze lief ganz anders ab, als gedacht - was haben wir Deutschen nur für Vorstellungen... Lest selbst!

Es fing schon damit an, dass man in Alcalá, sobald man die Haustür hinter sich zugemacht hat, das Gefühl hatte, der Dritte Weltkrieg sei ausgebrochen.



Auf dem Plaza de Cervantes fand eine große Militärparade statt, deren Sinn wir zwar nicht verstanden haben, aber das donnernde "Viva España" nach jedem Redner war schon eindrucksvoll... und irgendwie sehr seltsam!



Ich stelle mir gerade vor, was passieren würde, wenn wir was Ähnliches in Deutschland bringen würden...

Naja, danach ging's jedenfalls den frischen Fisch kaufen.



Eine echte Japanerin kann man da allerdings nicht so ohne Weiteres überzeugen, weswegen wir gleich mit mehreren Verkäufern diskutiert haben- und mit allen Spaß hatten - die Spanier halt: Auch bei größtem Trubel nie gestresst!



Das da haben wir zum Glück für unser Sushi nicht gebraucht:



Nach einem kuriosen Gebrannte-Mandeln-Kauf (der Verkauf erfolgt durch Nonnen, die man nicht sehen darf, weswegen man das Geld fix in eine sich drehende Apparatur legen muss)...



... konnte es auch schon losgehen...

Meine beschauliche Küche würde zum Schauplatz echter japanischer Kochkunst werden!



Nachdem ich mit Misas Hilfe die Miso-Suppe vorbereitet hatte (als ich das dafür benötigte Dashi in der Schule dabei hatte, sind die Japaner beim Anblick quasi in Ekstase verfallen...), ging's weiter mit der Säuerung des Reises:



Wie immer gibt's da mehr zu beachten, als man denkt, aber der Profi zeigte uns ganz genau, wieviel Essig, Salz und Zucker auf wieviel Reis mit wieviel Wasser, wie man anschließend verrührt etc.



Mit dem Uchiwa (das hier ist allerdings ein anderer Fächer, weil sie das Original nicht in Spanien hat) wird der Reis dann abgekühlt...

... die restlichen Zutaten (Avocado, Gurke, Kaviar, Gambas, Lachs, Thunfisch mit Mayo, Sojasauce, Wasabi, Natto - sooo lecker!!!) werden geschnippelt...

... und dann?
...
... ja das ist die oben angekündigte Überraschung:
Während ich denke, jetzt lerne ich, wie man Sushi macht, verkündet Misa:
Das war's! Wir sind fertig!

Nix da mit Sushi rollen oder sowas, wie wir Deutschen das aus der Restaurant kennen.
Die Sache verhält sich nämlich so, dass die Temaki-Sushi, die wir in Deutschland bestellen können, in Japan quasi nicht verkauft werden, sondern nur zu Hause gemacht werden.
Und dort wird schlicht und ergreifend nichts vorgeformt- jeder belegt seine Alge nach Gusto selbst und rollt sie einfach zusammen - quasi die japanische Form des Raclettes!





Zum Nachtisch Fauchon-Tee (hat mir Françoise vermacht), Trauben, gebrannte Mandeln und - Youkan.



Süßes und süße Mädels - was für ein Leben!

Ach wenn wir schon bei süßen Mädels sind ;-)



Letztens habe ich mich mit Matsuri, der Neuen in unserer Klasse, getroffen- eigentlich um sie ein bisschen durch Alcalá zu führen.
Das Ganze war dann aber eher ein Durchprobieren verschiedener Cafés, in denen ich so viel Interessantes über Japan erfahren habe, dass ich mir mittlerweile wohl ein Programm für einen Jahres-Aufenthalt dort zusammenstellen kann...

Wiieee geeeiiil nicht nur dieses Jahr ist, sondern auch das kommende wird!!!

Danke euch!!!

Ich hoffe, mit dem Blog kann ich zumindest ein bisschen von dem zurückgeben, was ihr mir hier ermöglicht...

Was gibt's noch zu berichten...
Habe wieder mal festgestellt, dass die Spanier einfach unendlich überdimensioniert bauen.
Zum Beispiel der Park hinter meinem Haus:



Riesig- aber keine Leute.

Und wieso betonieren sie eigentlich alles zu?
Grün wäre schöner...



Letztens war ich mit Jiwon im Kino - Cuento de Navidad (natürlich aus rein studentisch motivierten Motiven, schließlich lerne ich dabei spanisch!).
Das Kino riesig - aber keine Leute.

Genau wie die Metro-Station Madrid Chamartín: Du läufst eine Viertelstunde von einer Metro-Linie zur anderen, durch riesige Hallen- aber alles verlassen.
Falls ihr einen Gruselfilm drehen wollt- die Kulisse findet ihr in Spanien!
Nach dem Kino waren wir noch in Alcalás supertollem Einkaufszentrum "AlCampo" - ebenfalls überdimensioniert - und ich durfte darüber hinaus noch feststellen, dass es wohl auch keinen Tierschutz in Spanien gibt.
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Laden in Deutschland erlaubt wäre (zumindest hoffe ich das mal...):





... und der Geruch...
... genau so traurig wie der Anblick in diesem Zirkus, der letztens in Alcalá gastierte (die Bären sind an den Sitzen angekettet):



... wobei die Menschen hier ja auch ganz schön misshandelt werden - ich konnte erst gar nicht glauben, dass diese Frisörwerbung ernst gemeint ist:



Hallo?!
Das ist nicht schön!
Haben die in der Werbeagentur die Modelfotos mit der Frankensteinschen Versuchsreihe verwechselt oder was ;-)

Ich sag' ja:
Frisör und Spanien ist so 'ne Sache...
... obwohl ich ja wieder mal direkt arrogant werden könnte, wenn ich erzähle, dass mir hier, seit ich eine neue Frisur habe, wildfremde Mädels sagen, "eres guapo" und mir eine Chinesin über Facebook geschrieben hat, wie toll sie meine Haare gestern fand...
Ähm... ok...

So gesehen danke an die spanischen Frisöre, dass ihr meine "Konkurrenz" zufällig mehr verunstaltet habt als mich und ich plötzlich als superhübsch erscheine ;-)

Wobei Fang Fang meiner tollen Arroganz ja gleich mal wieder einen Dämpfer verpasst hat, als sie eure Karte gesehen hat und meinte, meine Schwester sei ja schon deutlich schöner als ich...
Danke Lena ;-)

Naja- dafür hab ich die Chicas - und die Neider :-D (ist übrigens auch ein Deutscher - Florian, BWL-Student)



Kommenden Dienstag und Mittwoch habe ich Prüfungen, daher weiß ich nicht, ob ich so schnell von den Ereignissen der vergangenen und kommenden Woche berichten kann...
Aber keine Sorge- gut geht's mir hier auf jeden Fall!

Hoffe, euch auch?!


Alles Liebe,

Fabian




Freitag, 4. Dezember 2009
Aaaaah- ihr seid ja total verrückt :-D

Jetzt weiß ich, weshalb das Paket 11 Kilo gewogen hat!

Als ich das Monstrum gestern Abend aufgemacht habe, habe ich ja erstmal nicht viel gesehen außer Tüten, aber nach dem Auspacken war ich echt sprachlos!
Daher einfach ohne Worte:



Tut das gut, die Familie wieder mal "zu sehen"!
Vielen Dank euch für eure lieben Worte und die tollen Karten!!!
Schämt euch - Ihr macht mir meinen Aufenthalt hier nicht gerade leicht ;-)

Hmm... und was wohl in der Alufolie ist...
Gleich mal spickeln...
Nein- das hat sie nicht wirklich gemacht!!!
Maamaaaaa!!!
Was macht dein Weihnachtstsollen hier in Spanien???!!!
Wiiieeee geeeeiiill!!!



Ooooh maaaaan- dieser Geschmack, zusammen mit dem umwerfenden Weihnachtstee aus MEINER Tasse!

Weihnachten, Kindheit - FAMILIE!



Ach und Fang Fang will unbedingt das Rezept!
Und Öfen in China, um das für ihren Vater zu backen! Und Weihnachten in China! Oder besser noch nach Deutschland auswandern :-D

Ach und übrigens, Mama, vielleicht wusstest du es nicht- aber falls du mal spontan Lust verspürst, nach Japan, Korea, China, Xinjiang oder Taiwan zu reisen - die Einladungen hast du!
Dank dir hat der Weihnachtsmann nämlich bald mehr zu tun: Deine Fan-Gemeinde will Weihnachten - und vor allem deinen Weihnachtsstollen! - in Asien!!!

Ich musste meinen Freunden hier einfach zeigen - beziehungsweise schmecken lassen - was für ein Glück ich mit einer Familie wie euch habe!!!



(Freundin von Jiwon [Korea], Hyana [Korea], Jiwon [Korea], Miki [Japan], Masa [Japan], Das Glück in Person [Mit allen Sinnen bei euch], Misa [Japan], Maria [Xinjiang], Lia [China]; Hinten: Elena & Ricardo [Taiwan])

Vielen Vielen Dank euch, auch von ihnen allen!!!

Mama, du kannst echt stolz auf dich sein- du hast quasi ganz Asien mit deinen Backkünsten verzaubert!

Hab euch sooooo lieb *knutsch*!!!

... Ach und eines ist sicher:

Ja! Es ist schon Weihnachten!!!